FOCUSING

 

„Kein Fachmann kann unsere Probleme lösen.

Deshalb habe ich mich damit begnügt, den Leuten beizubringen,

wie sie sich selbst und anderen helfen können.“

„Wenn Sie Focusing lernen, werden Sie entdecken,

dass Ihr Körper  seine eigene Antwort auf viele Probleme findet. „

 

Eugene Gendlin, Entwickler des Focusing

FOCUSING ist eine von Gene Gendlin entwickelte Methode zur prozessbezogenen Arbeit mit einschränkenden Verhaltensweisen und Gefühlen.

Der Begriff des „Felt Sense“ wurde durch ihn geprägt. Er meint damit, das sich im Körper manifestierende umfassende Gefühl für eine Situation, ein Problem oder für einen anderen Menschen. Dabei ist der „Felt Sense“ immer mehr als ein einzelnes Gefühl im üblichen Sinn, sondern setzt sich zusammen aus einem intimen Geflecht aus verschiedensten Empfindungen, Gefühlsaspekten, inneren Bildern und unbewussten Bewegungsimpulsen.

Ziel ist es, eine andere Bezeichnung zum eigenen Innern zu entwickeln, die geprägt ist von Respekt, Vertrauen und Selbstachtung. Es zeigt sich dabei oft auf überraschende Weise, dass der Körper jederzeit „weiss“, was er braucht.

GENE GENDLIN

Eugene T. Gendlin wurde als Eugen Gendelin am 25. Dezember 1926 in Wien geboren. Die jüdische Familie musste vor den Nazis fliehen und ließ sich in Chicago nieder.

1957 übernahm er die Funktion des Research Director in dem von Rogers geleiteten großen Forschungsprojekt mit schizophrenen Patienten am Mendota State Hospital der Universität von Wisconsin.

1962 erschien die erste Gesamtdarstellung seines philosophischen Ansatzes als Buch: „Experiencing and the creation of meaning. A philosophical and psychological approach to the subjective“. 1963 wurde Gendlin Associate Professor an den Departments Philosophy und Behavioral Sciences der Universität von Chicago. Im selben Jahr gründete er die Zeitschrift „Psychotherapy: Theory, Research and Practice“, das offizielle Organ der Abteilung Psychotherapie der American Psychological Association (APA), dessen Herausgeber er bis 1976 war.

Sein besonderes Interesse gilt der Frage, wie philosophisches Denken eine Praxis für alle werden könnte. Zu diesem Zweck entwickelt er TAE (Thinking at the Edge; 2002) als eine für jedermann lernbare Methode, neu und frisch zu denken und eigenständig Konzepte zu bilden.

Gene Gendlin kommt zur Int. Focusing Sommerschule ins DAF und leitet von 1992 bis 1997 Seminare. Er hat intensiven Austausch mit den AusbilderInnen des DAF. Dabei wurden auch die Grundstrukturen der Focusing-Therapie entwickelt.

Eugene Gendlin hat sich selbst immer als Klientenzentrierten Psychotherapeuten verstanden und betont, er würde sich dem Focusing nicht mehr zugehörig fühlen, wenn es die klientenzentrierten Prinzipien verließe. 

Gendlin starb in New York am 01.05.2017 im Alter von 90 Jahren.